Dienstag, 30. Oktober 2012

Wenn das Törtchen so richtig unter die Haut geht

Anfang Oktober stand nicht nur die rosige Geburtstagstorte für Zwillingsschwestern an, sondern auch die Geburtstagsfeier meines Schwagers. Für ihn hatte ich ursprünglich nur ein ganz kleines Törtchen als Mitbringsel geplant, da er so gar kein Süßigkeitenfanatiker ist. Mit einem Schnitzel kann man ihn dann schon eher aus der Reserve locken, als mit Törtchen, Cupcakes & Co.. Ja ja, ich weiß ... völlig unverständlich, aber das gibt es tatsächlich auch ;o)! Na ja, so bleibt halt mehr für alle Süßmäuler über und hat damit auch etwas Gutes!


Zwei Monate vor der großen Feierlichkeit vernahm ich dann aber doch den Wunsch, er möchte ganz gern ein Törtchen zum Geburtstag haben. Ein viertel Jahrhundert sei ja etwas ganz Besonderes und daher wünschte er sich ein Törtchen von mir. Und natürlich nicht Irgendeines, sondern es gab auch noch so einige Wünsche zu erfüllen.


Die Füllung sollte auf jeden Fall mit frischen Erdbeeren sein, da er die am liebsten mag. Toll, schon das erste Problem. Frische Erdbeeren der Region gibt es Anfang Oktober nicht mehr wirklich, sodass wir uns dann lieber auf eine Mascarponecreme mit verschiedenen Früchten geeinigt haben. Außerdem sollte das Törtchen auf jeden Fall das fliegende Skelett schmücken, welches man auch in seinem Tattoo sehen kann.


Wer sich übrigens wundert, weshalb dieses Skelett zwar zwei Beine doch nur einen Arm hat ... keine Ahnung. Da ich mich genau an das Tattoo gehalten habe, verkniff ich es mir, noch den anderen Arm dazu zu mogeln. Man weiß ja schließlich nicht, wo der zweite Arm geblieben ist. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass es so sein muss. Für die übrige Törtchen-Deko hatte ich freie Wahl. Nach einigem Überlegen habe ich mich dann entschlossen, einige Bestandteile des Tattoos aufzugreifen und mit auf die Torte zu bringen.


Und da das Törtchen ja zum Geburtstag verschenkt wurde, gab es dieses Mal auch eine Kerze aus Fondant und natürlich eine dicke "25" für das Geburtstagskind. Der Würfel war wieder gefüllt mit diesen tollen Marshmallow-Rice-Crispies.


Trotz der schon vorbereiteten Deko hat mich die Torte sehr viel Zeit gekostet. Vor allem der schwarze Fondant war ein richtiger Zeitkiller und überhaupt nicht gut zu verarbeiten. Für die schwarzen Streifen habe ich dieses Mal keinen Fondant der Marke Callebaut verwendet und eingefärbt, sondern bereits schwarz gefärbten No-Name-Fondant gekauft. Das war keine gute Idee und wird mir auch nicht wieder passieren. Sowohl geschmacklich als auch was die Konsistenz anging war er im Nachhinein betrachtet ein absoluter Reinfall und das Verarbeiten war wirklich die reinste Katastrophe. Ein kleiner Spritzer Wasser oder Kleber machten ihn zu einem kleinen zähflüssigen Monster, dass sich nicht mehr bändigen ließ. Ich war echt froh, als ich ihn auf der Torte hatte. Und obwohl er dermaßen klebte, wollte er einfach nicht an der Torte halten - ggrrrh. Nun gut, einige Zeit und graue Haare später habe ich also wieder etwas gelernt und weiß, dass ich mir demnächst etwas anderes einfallen lassen muss. Sicher fragt ihr euch, warum ich den Callebaut-Fondant nicht wie sonst eingefärbt habe. Mit Schwarz ist das allerdings nicht ganz so einfach. Meist knetet man wahnsinnig viel Pastenfarbe in den Fondant, um überhaupt ein sattes Schwarz zu erhalten. Und wenn man soviel dieser Farbe dazu gibt, kann es sein, dass auch der teure Fondant anfängt zu kleben und sich ebenfalls nicht so gut verarbeiten lässt. Dementsprechend muss man sich vorher überlegen, ob man den Fondant nicht einfach auch schwarz anmalen kann. 


Als ich dann nach so einiger Zeit doch alles an und auf der Torte hatte, habe ich die Ränder des oben aufgelegten Fondants noch mit in Alkohol aufgelöster schwarzer Puderfarbe versehen. Unter dem Fondant versteckte sich ein Zitronenkuchen. Für die fruchtige Füllung habe ich ihn aber ohne die Zitrone gebacken. Bei einem Durchmesser von 20 cm und einer Höhe von 12 cm musste ich das Rezept zweimal backen. 

Leider hat das Törtchen soviel Zeit in Anspruch genommen, dass ich es nur noch im Dunkeln fotografieren konnte, bevor es verschenkt wurde. Daher heute auch mal etwas schlechter ausgeleuchtete Bilder für euch. 


Trotzdem bekam das Törtchen die volle Aufmerksamkeit der Geburtstagsgäste und gefiel auch meinem Schwager sehr gut. Und was soll ich euch sagen, seiner Aussage nach, hat er sogar ein Stück davon gegessen ... was mich natürlich sehr gefreut hat. 

Für mich war es mal ein ganz anderer Stil von Törtchen, den ich getestet habe und so schön passend zum morgigen Halloween finde. In diesem Sinne wünsche ich euch für morgen einen echt spookigen Tag mit vielen süßen und weniger sauren Momenten!

Eure Jessi!



4 Kommentare:

  1. Hi Jessi,
    ganz tolles Törtchen und eine super Idee ein Tattoo zu "verarbeiten". Das Skeltt ist klasse geworden (wie viele Arme auch immer...). Viel persönlicher geht ein Geburtstagskuchen ja wohl nicht!
    Liebe Grüße,
    Sarah

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  2. Liebe Sarah,

    allerliebsten Dank für dein nettes Kompliment. Ich freue mich immer von dir zu lesen ;o)

    LG, Jessi

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  3. Die Torte ist ja mal toll und so richtig persönlich auf ihn zugeschnitten. Echt super. Auch wenn du so deine Schwierigkeiten hattest. Ich kenne das.. hatte das Problem mal mit rotem Fondant, ganz seltsames Zeug.. Von der Marke kauf ich nie wieder farbigen Fondant....
    Viel Spass weiterhin!

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    1. Schön, dass dir das Törtchen gefällt ... Und der Fondant hatte ja auch was Gutes: Ich habe eine neue Erfahrung gemacht und bin demnächst schlauer!
      LG!

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Vielen Dank für deinen Kommentar!
LG, Jessi!

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